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Beispieltag aus dem Zeltlager

Es ist Morgen. Ich werde von der Gruppenleitung, welche heute die Tagesleitung übernimmt geweckt. Hinter mir liegt eine kuschelige Nacht in meinem Zelt. Doch der Schlafsack ist so warm, dass ich gar nicht aufstehen mag. Zum Glück schlafen noch ein paar andere Kinder aus meiner Gruppe mit mir in meinem Zelt, die mich nochmal wach rütteln.

Nachdem ich es aus meinem Schlafsack geschafft habe und mich angezogen habe gehen wir, wenn das „Frühstücks-Signal“ ertönt, gemeinsam zum E-Stall. Das ist das größte Zelt auf dem Platz, in welchem wir täglich essen. Zum Frühstück gibt es jede Menge Auswahl zwischen Müsli, Haferflocken, Brot, Obst und vielem mehr. Wir können uns am Frühstückbuffet anstellen, sobald unsere Gruppe an der Reihe ist.

Nach dem Frühstück gehen alle Kinder ihre Zähne putzen.

Anschließend startet das Programm. Hier gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken und zu erleben. Heute haben wir am Vormittag, passend zu unserem diesjährigen Thema „Asterix und Obelix“, den Druiden in einem Geländespiel vor den Römern gerettet. Nun findet das Überfällertraining statt. Hier können wir in Gruppen an unterschiedlichen Stationen uns auf den abendlichen Überfall vorbereiten, bei dem ehemalige Betreuer und Freunde der Gruppenleiter versuchen, unser Banner zu klauen. Während dieser Übungen überfallen uns einige unserer Gruppenleiter, sodass wir auch das „wirkliche Fangen“ eines „Überfällers“ lernen können. Nach diesen vielen Übungen habe ich Hunger und freue mich auf eine leckere Stärkung zum Mittag.

Mittags gibt es bei uns Brot mit unterschiedlichen Belag, zum Beispiel Wurst, Käse oder Streichkäse. Dazu gibt es auch immer Rohkost, zum Beispiel Tomaten, Paprika und Gurken, damit die Vitamine nicht zu kurz kommen!

Anschließend spülen wir wie nach jedem Essen unser Geschirr und bringen es zurück in unsere Geschirrwannen. Nach einer Mittagspause geht es weiter mit dem Nachmittagsprogramm. Heute machen wir erneut passend zu unserem Zeltlagerthema eine Zaubertrankzeremonie. Jeder darf ein Schluck des Zaubertranks zu sich nehmen, um ausreichend Kräfte für die Überfäller zu besitzen. Zusätzlich hängen wir unser Banner auf, welches wir dann in der Nacht vor den Überfällern beschützen müssen.

Gleich ist es auch schon 17:30 und wir werden zur „Service Time“ gerufen. Meine Gruppe hat heute Platzdienst. Das heißt, wir gehen gemeinsam den Platz ab und sammeln den Müll vom Boden aus. Zum Glück macht das jeden Tag eine Gruppe, denn wir wollen keinen Müll in der Natur liegen lassen.

Im Anschluss an die „Service- Time“ kommt das tägliche Abendessen. Hier lässt sich das Küchenteam jeden Tag neue leckere Sachen einfallen. Heute gibt Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Spinat. Natürlich wird hierbei auch an unsere Vegetarier gedacht, sie bekommen statt den Fischstäbchen Rührei. Anschließend freuen wir uns über den leckeren Nachtisch. Die Küche hat arme Ritter für jeden von uns zubereitet: „Hmm“.

Nach dem Mittag- und Abendessen gibt es die Möglichkeit, den Kiosk zu besuchen, an dem ich mir Sprudelwasser und Süßigkeiten kaufen kann. Natürlich erst, nachdem ich mein Geschirr gespült habe!

Anschließend gehe ich mein Zelt und ziehe mir lange Klamotten und feste Schuhe an, denn das Lagerfeuer wartet auf mich. Jeden Abend sitzen wir gemeinsam am Lagerfeuer, spielen das ein oder andere Spiel und singen schöne Lieder bei Gitarren und Cajon-Begleitung. Danach werden die Zähne geputzt und in der Regel geht es danach schlafen. Doch heute ist der besondere Abend der Überfäller. Da ist alles etwas anders. Nach dem Zähneputzen gehen wir kurz in unsere Zelte und können noch ein paar Minuten reden oder schlafen, bevor wir von unseren Gruppenleitern abgeholt werden.

Endlich ist es so weit. Wir lassen alle unsere Taschenlampen im Zelt, damit uns auch keiner der Überfäller sieht. Unsere Gruppenleiter zeigen uns unsere erste Station, an der wir Wache halten. Wir versuchen möglichst leise zu sein, damit die Überfäller nicht erahnen können, wo wir positioniert sind. Nach etwas Warten ist es dann so weit. Ein Überfäller wird auf dem Platz gesichtet. Schnell versuchen alle Kinder, ihn zu fangen und hoffen, dass er nichts klauen konnte. Wenn wir ihn gefangen haben, bringen wir ihn ans Lagerfeuer zu den anderen Gruppenleitern, die auf ihn aufpassen. Nachdem alle Überfäller gefangen sind und die Zeit der Überfälle um ist, gehen wir ins Bett. Ich bin sehr müde und freue mich auf meinen Schlafsack. Heute sind wir länger wach als sonst und alle im Zelt schlafen direkt tief und fest ein! Kurz bevor ich wegschlummere, denke ich mir noch: „Das war wieder ein toller Tag!“